Die nunmehr 3. Sonderausgabe unserer monatlichen Zeitschrift, beschäftigt sich mit der “There is no alternative – Kapitalismus abschaffen” Demonstration, die vom Anarchistischen Netzwerk Südwest* organisiert wird und am 22. Dezember in Mannheim stattfindet, wo sie wünschenswerter Weise den Konsumendspurt kurz vor Weihnachten wenigstens für ein paar Minuten aus dem Takt bringen wird.
In der Ausgabe findet ihr eine Selbstdarstellung des Anarchistischen Netzwerks Südwest*, sowie ein Interview, welches wir mit Vertreter*innen im Vorfeld der Demonstration geführt haben. Des weiteren gibt es den Aufruf, mehrere Redebeiträge sowie einen schönen Text des amerikanischen crimetInc. Kollektivs zum Abschluss.
Wie bei den beiden Sonderausgaben unseres kleinen Blättchens zuvor, wird auch diese in einer großen Auflage während der Demo verteilt.
Bevor wir euch viel Spaß beim Lesen wünschen, noch eine kleine Korrektur unsererseits: In die gedruckte Ausgabe haben sich leider ein paar kleine Fehler eingeschlichen. Die meisten betreffen nur Layoutkleinigkeiten, einer ist jedoch inhaltlicher Natur, weswegen wir das an dieser Stelle korrigieren und uns natürlich auch bei der* Autorin entschuldigen wollen. Der Text von vielleicht trägt richtigerweise den Titel: “Wer von der Krise redet…kann vom Geschlechterverhältnis nicht schweigen” und wurde auf dem Blog der Gruppe e*vibes aus Dresden erstveröffentlicht.
Nun aber wirklich viel Spaß beim Lesen und wir sehen uns hoffentlich zahlreich auf der Demonstration. Zu guter Letzt wie gewohnt, das Editorial zur Einstimmung:
Liebe Leute,
unsere dritte Sonderausgabe widmet sich diesmal ganz der „There is no alternative – Kapitalismus überwinden“-Demonstration des Anarchistischen Netzwerks Südwest* am 22. Dezember in Mannheim.
Die Demonstration ist quasi die Fortsetzung der letztjährigen „Es ist keine Krise, es ist das System“-Demo. Über ein Jahr ist vergangen und wenig hat sich geändert, im Gegenteil. Wir nähern uns dem Ende des vierten Krisenjahres und in Europa gärt es zunehmend an allen Ecken. Die Lage in Griechenland verschlimmert sich permanent und auch Spanien, Portugal und Italien befinden sich in ähnlich dramatischen Situationen.
Doch viele Menschen nehmen die unzähligen Kürzungen, Entlassungen und Einsparungen nicht mehr widerstandslos hin, in den meisten der genannten Ländern fanden in den letzten Monaten mehrere Generalstreiks statt und vor einigen Wochen bündelten die betroffenen Menschen und solidarischen Organisationen vieler Länder ihre Wut zu einem „europäischen Generalstreik“, der mehrere Millionen Menschen auf die Straße brachte.
In Deutschland herrscht derweil Friedhofsruhe. Zwar wird auch hier eingespart, entlassen und gekürzt, aber quer durch weite Teile von Bevölkerung, Politik und Gewerkschaften wird weiter am Standort Deutschland festgehalten und in dessen Namen viel geschluckt und ein wenig gemurrt. Nur protestieren will hier scheinbar niemand so recht, trotz dem massiven Ausbau von prekären und befristeten Arbeitsplätzen, immer größerer Druck in Schule, Ausbildung und Studium und schlussendlich immer weniger Perspektive für Alter und Rente.
Die Demonstration des Anarchistischen Netzwerk Südwest* wird an diesem Zustand erstmal nichts ändern, aber wichtig ist sie dennoch. Zeigt sie schließlich, dass nicht alle mit dem deutschen und europäischen Krisenmanagement einverstanden sind und besonders, das einige keine Lust mehr haben, sich gegen betroffene Menschen aus anderen Ländern ausspielen zu lassen.
Wir sehen uns auf der Demonstration.
Eure Redaktion.
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